2. Fachtagung

Vorträge

  • Qualität im Leben Demenzkranker – was ist das? (Prof. Dr. Andreas Kruse, Heidelberg)

  • Qualität und Kosten – was lässt sich mit geringen Mitteln erreichen? (Ursula Fiebig-Kuberski, Gera)

  • Der Fisch schwimmt mit dem Kopf voran – Führungskultur in der Betreuung Demenzkranker (Eva Trede-Kretzschmar, Stuttgart)

  • Qualität für Menschen mit schwerer Demenz und Immobilität (Michael Schmieder, Wetzikon)

  • Integriertes Qualitätsmanagement (IQM) für die spezialisierte Dementenbetreuung (Alfred T. Hoffmann, Bad Arolsen)

  • Qualität und Vernetzung (Hartmut Emme von der Ahe, Minden und Martin Hamborg, Kiel)

  • Qualität im Leben Demenzkranker – politische Perspektiven (Dr. Petra Weritz-Hanf, Berlin)

Qualität im Leben Demenzkranker?

Allmählich – leider nur: allmählich – wächst in unserer Gesellschaft das Verantwortungsbewusstsein für die Demenzkranken, deren Zahl aufgrund der lebensverlängernden Medizinfortschritte unaufhaltsam zunimmt. Immer intensiver entwickelt sich in der Betreuungsarbeit der Wunsch, mit mehr Kraft, Zeit, Kenntnissen und Phantasie auf die Bedürfnisse der Kranken eingehen zu können. Dabei ist einzuräumen, dass diese Bedürfnisse oft nicht einmal genauer bekannt sind: aus mangelnder Ausdrucksfähigkeit, begrenztem Verständnis oder einfach aus Erschöpfung. Manchmal bleibt die innere Welt der Kranken auch zu fern.
Bereits vor fast 10 Jahren fanden sich in der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung Menschen zusammen, die durch die Suche nach Verbesserungen verbunden sind und die den Mut haben, Neues auszuprobieren. Seitdem ist viel neues Wissen entstanden und wird während der beiden jährlichen Arbeitstagungen ausgetauscht.
Dabei zeigt sich jedoch zunehmend, dass wir häufig von einzelnen Verbesserungen reden und dabei meinen, dasselbe im Kopf zu haben. Der eingehendere Fachdialog zeigt aber oft, dass dies nicht der Fall ist. Wir benötigen dringend mehr Übereinstimmung von Kriterien und Anforderungen für die verschiedenen Bereiche, in denen um Fortschritte in der Dementenversorgung gerungen wird. Dieser Aufgabe widmete sich die 2. Fachtagung der DED.
Jenseits von Strategie und Alltagsnöten haben zwei Umstände zentrale Bedeutung und sind damit ständige Herausforderung: Demenzkranke können nicht mehr (zuverlässig) darüber berichten, wie mit ihnen umgegangen wurde. Die natürlichste Qualitäts-Kontrollinstanz, ihr Gedächtnis, ist gestört. Zweitens: Die Demenz erfasst und zerstört den Menschen am Ende in all seinen geistig-seelischen Dimensionen. Deshalb haben die Kranken ein Recht auf unsere immer wieder neue Suche nach Erhaltengebliebenem und Verlorengegangenem, auf Unterstützung und Sicherheit, auf Anregung und Gemeinsamkeit. Dem nachzukommen wird uns in der Betreuungsarbeit selbstbewusster, gelassener und damit allmählich immer besser machen.