BESONDERS ZWEI UMSTÄNDE machen das Thema Kooperation in der Betreuung Demenzkranker wichtig: Erstens geht den Kranken zunehmend die Fähigkeit verloren, mitzuteilen, wie es ihnen geht, was sie erlebt haben und wie mit ihnen umgegangen wurde. Die Betreuer müssen an ihrer Stelle die wesentlichen Informationen weitergeben, ohne dass die Kranken deren Richtigkeit kontrollieren können. Dabei sind vor allem auch Aussagen über ihre Stimmung und ihren geistigen Zustand erforderlich. Das ist deutlich schwieriger als etwa Informationen über Wundheilung oder Gelenkbeweglichkeit auszutauschen wie bei nur körperlich Pflegebedürftigen.
Der zweite Grund sind der große Zeitbedarf der Betreuung und die zunehmende Zahl der Demenzkranken. Das macht die Zusammenarbeit vieler Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen (und mit den Angehörigen und Ehrenamtlern) notwendig. Das Demenzproblem erzwingt eine neue Dimension des Miteinanders aller Helfenden. Deshalb hat die DED dieses Thema in den Mittelpunkt ihrer 6. Fachtagung gestellt.
Neben grundsätzlichen Überlegungen – etwa zur Bedeutung von und zum Umgang mit unterschiedlichen Qualifikationen, beruflichen Prägungen, Kooperationserfahrungen und –erwartungen – ging es dabei um spezielle Hilfsangebote, in denen Angehörige verschiedener Berufsgruppen zusammenarbeiten (z.B. Alzheimer-Sprechstunden, Case Management-Agenturen, Beratungsstellen). Ausführlicher behandelt wurden zwei Projekte aus dem bundesweiten Leuchtturmprogramm des Bundesministeriums für Gesundheit, mit dem herausragende Ansätze und Modelle der Dementenversorgung angeregt bzw. gefördert werden (TransAltern und KOVERDEM) und in denen gute Kooperation grundlegend ist.
KOOPERATION IN DER BETREUUNG Demenzkranker ist eine besonders anspruchsvolle Form der Kooperation. Wer sich auf die seelischen und geistigen Bedürfnisse und Nöte von Menschen einlässt und darüber austauscht, zeigt mehr von sich als beim Versorgen von Operationswunden. Das macht die Betreuung und Begleitung von Demenzkranken bereichernd.